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Letztendlich Mensch

by Harris Trynsky

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1.
Die letzte Bombe fällt, Leiber werden mit Kugeln gefüllt - sie halten besser als Beton. Der letzte Panzer rollt auf grünen Wiesen. Alle Farben wirken nur noch grau und rot - werden dann zu Grau und Tod. Letzten Endes an der Ideologie selbst erstickt - türmt sich wie ein Hauch von Nichts. Überreste stinkender Fäßer liegen längst am Grund des Meeres. Gerechtigkeit hat gewaltet.
2.
Und jetzt sind wir doch mal ehrlich - wie erwachsen wir doch sind. "Post-" und alles "progressiv"; "bürgerlich" nur mit Verachtung, obschon dann ja doch wieder jemand weint. Und Pluralformen gern gegendert - letztendlich doch der gleiche Wunsch: Irgendwann dann mal zu sagen, "zwar nicht neu, dafür aber echt". Letztendlich Mensch. Letztendlich Mensch. Vielleicht enttäuschend, manchmal zynisch, traurig und doch zu leicht. Letztendlich Mensch. Letztendlich Mensch. Doch irgendwie ein langes Warten, Godot kommt doch gleich vorbei. Mit nem Strauß Blumen und nem strahlenden Gesicht. Zu beschreiben wird nicht einfach - kennt man es, weiß man Bescheid. Ob jetzt Suche oder kein Finden - im Endeffekt egal. Ein Konzept im Angebot - grad viel zu stressig, ein andres Mal, machs gut, auf Wiedersehen. Man lebt ja, um was zu erzählen. Nachts um 6 dann ab nach Hause in den (& das) Morgen, die Sonne scheint, es ist warm. Absurderweise ist man fröhlich, grüßt recht freundlich und schläft letztendlich ein. Andre Häuser - neue Städte! Gleiche Muster - bekannter Weg!
3.
Sieh' die Leichenfeuer brennen, auf dem Weg ins Wunderland. Keiner kann's erkennen, doch die Welt ist ausgebrannt. Wie weit sind sie doch gegangen, Virus Mensch auf dem Vormarsch. Obligatorische Zeiger auf dem Ziffernblatt der Macht. Vormacht ist längst ausgemacht! Goldene Straßen sind vergangen, Hochmut ist des Fällers Lohn. Ein Körper nach dem andern verfällt zu Asche. Was bleibt mir noch zu tun? Laufe weiter, immer weiter auf der Suche nach dem Nichts. Hab's gefunden, doch realisieren kann ich's nicht. Hilferufe aus den Flammen, interessieren sie mich doch nicht. Kein Mensch mehr auf dieser Erde wandelt dann neben mir. Seh' das Ende klar vor mir. Dann steig ich auf den Scheiterhaufen, hab die Hoffnung ausgemacht. Setz' meinen Körper dann in Flammen, brenne lichterloh in die Nacht. Stille Schreie der darunter, ihre Hände dargebracht. Voller Scham und Elend werden sie bleiben. Nun zieht meine Asche in den Himmel, dunkle Schwaden voll mit Hass. Zug der Asche, ziehe weiter, auf dem Weg durchs finstre Land. Immer weiter, hört mein Klagen hinaus bis auf's weite Meer. Auf dem Meer geh' ich dann nieder und kehr wieder in mein Meer. Kehre wieder an den Strand, mit der Ebbe geh' ich wieder und die Flut setzt den Weg fort. Zug der Asche, ziehe weiter bis es dann zu Ende ist.
4.
Was ist nur passsiert? Eigene Gedanken bitte jetzt ausschalten. Mysterium Mensch auf Kollisionskurs mit der Welt. Biedere Kontrollen und Staatsdiktatur wollen Dich drehen, wollen Dich wenden, hätten gerne Einheitsgrau. Klassifikation beginnt jetzt. Denke für Dich selbst. Blutrot türmen sich Zahlen auf weißen Blöcken der Staatsgewalt. Es gab einmal Zeiten, da hat jeder für sich selbst gedacht. Denk doch mal nach. Kollabierter Massenkonsum stellt sich jetzt ein. Fresst alle eure eigenen Innereien. Nummerierte Menschen auf dem zur Schlachtbank - stellen sich an, ohne zu hinterfragen. Entsorgt im Schlund der Bestie liegst Du dann da. Der Staat schneidet Dich auf und es fließt heraus: Geld, Korruption, Waffen und Macht. Was will man mehr? Klassifikation stoppen - gegen den Einheitsbrei - nieder mit dem gedankenlosen Dasein - sei Du selbst und nicht jemand anders. Willst Du das echt? Systematischer Selbstabbau.
5.
Das Schwerste ist sich zu verschenken und zu wissen, dass man überflüssig ist. Sich ganz zu geben und zu denken, dass man wie Rauch im Nichts zerfliesst. Empathie ist tot - sie ist schon längst vergangen. Gibt es Hoffnung, nur ein wenig, dass der Mensch noch einmal ist? Gibt es Hoffnung, nur ein wenig, dass der Mensch die Welt beglückt? Ist es möglich, dass die Weisen zeigen, wie es richtig geht? Ausweglose Situation, ein Stück weit sich selbst zu entfalten, doch dann kommt der Sturm der Gedanken auf euch zu. Empathie ist tot - verlegt, verlangt, verlassen. Empathie ist tot - endlos lange her. Empathie ist tot - längst nicht mehr verlangt. Keine Liebe mehr - Empathie ist tot. Empathie ist tot. Empathie ist tot. Sie ist tot. Sieh' die gefallenen Engel wandeln, denken sie seien Gottes Sohn. Der Wahnsinn der ihnen inne wohnt sei des Wohlstands Hohn. Empathie ist tot. Empathie ist tot. Empathie ist tot. Empathie ist tot. Gleichgefällig wie die Tage vor der langen Nacht versuchen sie zu fühlen was die Menschheit einst entfacht. Empathie ist tot - sie ist schon längst vergangen. Empathie ist tot - die letzte Stunde schlägt. Kommt daher gekrochen - wollt ihr lieben oder richten? Empathie ist tot. Egoisten, Narzistenschweine, liebäugelt doch nur mit euch selbst. Empathie ist tot. Ihr Tod schon längst vorbei. Empathie ist tot. Wollt ihr denn noch mehr?

credits

released January 1, 2013

All songs written and performed by Harris Trynsky. Recording, mixing, and mastering by Tom Tirsch at Fritz-Rindfleisch-Studio Regensburg in December 2012. Artwork by eliasschmuse.net.

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